sep1918.gif (2419 byte)

                                             Jahr 1918
                                Zusammenbruch der Reiche

Nach den Schlachten am Piave am Monte Grappa und von Vittorio Veneto

25. Oktober: In Ampezzo beginnt der österreichische Rückzug gefolgt vom Chaos der tausenden Militärs auf der Flucht, überbesetzte Fahrzeuge mit zerlumpten und ausgehungerten Soldaten, Abmarsch von versprengten Soldaten ohne Disziplin.

4. November: Ende des Krieges. Unterzeichnung des Waffenstillstandes zwischen Italien und Österreich in der Villa Giusti.

7. November: Ankunft in Cortina von zwei italienischen Aufklärungsoffizieren im Auto; die Truppen besetzten wieder am 10. November den Ort und auch diesmal wurden keine Feierlichkeiten organisiert; zuviele Opfer und Unglück ließen keine Jubelstimmung aufkommen.

1918_1.jpg (12037 byte)

Die Folgen des Krieges in Ampezzo

In Ampezzo zählte man 88 Kriegsgefallene, 10 Vermißte, 15 Tote unter der ampezzanischen Zivilbevölkerung, 21 Tote nach dem Waffenstillstand durch Verwundungen und Krankheiten aus dem Krieg, insgesamt 134 Tote die 25 Witwen und 78 Waisen hinterließen, eine ziemlich hohe Zahl. Beträchtlich war die Zahl der Versehrten die ohne Bein, Arm oder mit anderen Körperverletzungen zurückkehrten.

In den Kampfgebieten gab es viele Kriegerfriedhöfe. Im Gebiet von Cortina d’Ampezzo zählte man über 50. Im Jahr 1920 wurde durch die Totenpolizei eine Erhebung für das Kriegsministerium vorgenommen. Im Jahr 1921 wurden die Toten die in den kleinen, zahlreichen Kriegerfriedhöfen begraben waren im "Friedhof der Helden des Cadore" in Fiàmes wiederbestattet.

Am 23. Juli 1939 wurde das Militärsakrarium in Pocòl eingeweiht. Neben der Gedächtnisstätte ist der Bau des Kriegsmuseums "Museo della grande guerra" geplant.

Die Kriegsschäden waren gewaltig: an den gemeindeeigenen Liegenschaften belief sich der Schaden auf 500.000 Lire (ein Arbeiter verdiente damals pro Tag 20 Lire); die an den Weideflächen entstandenen Schäden durch Schützengräben, Straßen, Gräben, Baracken etc. wurden im Jahr 1921 mit 227.000 Lire beziffert. Die an den Waldflächen entstandenen Schäden erstreckten sich auf einer Fläche von 2.451 Hektar mit einer Gesamtschadenssumme von 13 Millionen Lire.

Im Jahr 1914 wurden in Ampezzo 7 % des Einkommens als Steuer an das Habsburgerreich abgeführt. Zum gleichen Zeitpunkt bezahlte man im Cadore 27 % an das Königreich Italien.

                                    Die Jahre 1923 - 1927
                                Unter italienischer Herrschaft

Die ladinischen Täler wurden nach dem Prinzip "Wasserscheide" geteilt.

- Cortina d’Ampezzo und Livinallongo wurden der Provinz Belluno (1923) zugeteilt.

- Das Gader- und Grödnertal kamen zur Provinz Bozen (1927).

- Das Fassatal blieb bei Trient.

Diese Aufteilung hatte zum Zweck den internen Zusammenhalt des ladinischen Volkes zu schwächen. Die verschiedene politische-administrative Zugehörigkeit der Täler drohte immer mehr den gegenseitigen Kontakt zu lockern.

1918_3.jpg (17497 byte)



                                    Einsammlung von Kriegsmaterial

Nach dem Krieg wurden als erstes Waffen und Munition eingesammelt, dann folgte der Abbruch von Baracken und die Sammlung von anderem verwertbaren Brennholz. Für die Einsammlung von Skeletten wurden 5 Lire für je eines bezahlt, pro Helm 2 Lire. Auch Eisen und andere Metalle wurden gesammelt.

Man übertrug den Sammlergeist an nachfolgende Generationen um die Erinnerung an die Vergangenheit wachzuhalten und den künftigen Generationen die visuelle Kenntnis der Kriegsgegenstände zu vermitteln. Dies soll zusammen mit den im Museum zu sehenden Fotos dazu beitragen, daß sich solche Tragödien nicht wiederholen mögen.

                                Die Idee zur Gruendung eines Kriegsmuseums

Ab 1964 begannen einige Nachforscher Erinnerungsstücke zu sammeln. Im Jahr 1979 wurde von einigen geschichtlich interessierten Personen ein Komitee zum Zweck der Schaffung eines Kriegsmuseums und eines Studienzentrums für historische Nachforschungen in Cortina d’Ampezzo ins Leben gerufen. Verschiedene Umstände haben bis jetzt die Realisation behindert, jedoch nicht den Willen.

Mit der Fondazione "Hayden - Cortina d’Ampezzo", möchte man alle Interessierten zur Mitarbeit und zur Verbreitung des Gedankens ansprechen.

Es ist jede Art von Mitarbeit willkommen.

Um die Kenntnis der Geschichte von Cortina zu verbreiten, wird für das Museum um jegliches Material, wie auch um Karten und Uniformen gebeten. Es wird ersucht, sich mit den Verantwortlichen des Museums in Verbindung zu setzen: Loris Lancedelli C.P. 185, 32043 Cortina d’Ampezzo (BL) Italien, oder Prof. Paolo Giacomel, via dei Campi N° 3, 32043 Cortina d’Ampezzo (BL) Italien.

Die Entstehung des Kriegsmuseums 1914-1918 erfolgte unter Mitarbeit von:

· Der Gemeinde von Cortina d’Ampezzo

· Des Förderungskomitees für das Kriegsmuseum

· Der G.I.S. srl Cortina

· Des Tourismusvereines

· Der Regole d’Ampezzo

· Des Naturparks der Ampezzaner Dolomiten

· Der Venetischen Region

· Der A.N.A.

· Des Gründungsgremiums "Hayden - Cortina d’Ampezzo"

· Des Zentrums der historischen Studien und Dokumentation über den 1. Weltkrieg

. Des historischen Studienzentrums von Primiero

· Der Direktion 6° O.R.E. Bologna

· Des Staatlichen Kunstinstituts von Cortina d’Ampezzo

. L’Union dei Ladis de Ampezzo.